
Der stille Champion (2)
Im Port of Hamburg Magazine gab es einen Beitrag zum GHB. Hier gibt es den zweiten Teil des Beitrags.
DIE ZUKUNFT RUFT
Unterstützung kommt von offizieller Seite. Denn der GHB will aktiv den Transformationsprozess in der Arbeitswelt gestalten. „Ohne hoch qualifiziertes Personal würde es den Hafeneinzelbetrieben schwerfallen, im harten internationalen Wettbewerb mitzuhalten. Es gilt daher, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten. Diesem Wandel trägt der GHB mit Unterstützung der partnerschaftlichen Arbeitgeber und der Arbeitnehmerorganisationen Rechnung. Es ist für uns daher eine wertvolle Unterstützung, dass unsere Träger mit ver.di und dem Unternehmensverband Hafen Hamburg ihren Willen bekräftigt haben und zum GHB stehen“, betont Pieper.
Gemeinsam mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist der GHB dabei, die Bedarfe zukünftiger Berufsbilder zu identifizieren, um daraus entsprechende Qualifizierungsangebote zu entwickeln und an die modernen Berufsbilder anzupassen. Auch von Arbeitnehmerseite wird eine aktive Anpassung begrüßt. „Damit unsere Kolleginnen und Kollegen weiterhin gute Chancen am Arbeitsmarkt haben und von den Hafeneinzelbetrieben eingesetzt werden können, bedarf es regelmäßiger und zusätzlicher Qualifizierungen und Ausbildungsmaßnahmen. Wir sind daher froh darüber, dass wir als GHB an unserer eigenen Transformation arbeiten, um uns zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Maik Pulter, Betriebsratsvorsitzender des GHB.
Die Kommunikationsebene zwischen Mensch und Maschine ändert sich gerade massiv in vielen Hafenberufen. Das geschieht nicht nur beim Containerumschlag, sondern auch in allen anderen Hafenbetrieben mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Hinzu kommt eine strategische Anpassung des Hafens mit dem Aufbau des Sustainable Energy Hubs. Für den GHB als Personaldienstleister bedeutete das auf der theoretischen Ebene, neue Jobfamilien zu identifizieren und die Aufgaben entsprechend zu definieren. So hat der GHB bereits neue Profile für die Hafenadministratorin, die konventionellen Lascher und die Massengutspezialistinnen entwickelt. Für die Zukunft sind weitere Profile wie die Hafentechnikerin und der Tanklagerspezialist in der Konzeption. Diese neuen Aufgaben gehören selbstverständlich zur Hafenarbeit, die in der Satzung des GHB beschrieben ist.
DIGITALE AUSBILDUNG
Um hierfür Weiterbildungsmodule in Form von Schulungen und Kursen zu entwickeln, kooperiert der GHB eng mit dem maritimen competenzcentrum (ma-co), dem Bildungsträger der deutschen Seehäfen. ma-co hatte mit weiteren Hafenpartnern Jobfamilien und deren Zukunftskompetenzen im Rahmen des IHATEC-Projektes PortSkill 4.0 identifiziert, die zukünftige Hafenarbeiterinnen und -arbeiter beherrschen sollten. „Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung werden sich die Arbeitsprozesse weiter verändern. Es wird im Hafenbereich immer mehr zu dispositiven und überwachenden Tätigkeiten kommen. Infolgedessen haben wir jetzt unser Bildungsangebot genau dahingehend modernisiert“, erläutert Pieper. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem GHB und dem ma-co hat sich der GHB an einem Simulator zur Fernsteuerung von Containerbrücken beteiligt. Ein weiterer wesentlicher Schritt des Personaldienstleisters hin zu mehr Service für seine Kunden ist die Digitalisierung der eigenen Prozesse. Im Projekt Port Connect will der GHB auf der einen Seite eine webbasierte B2B-Plattform schaffen. Sie soll es künftig auch Kunden ohne direkte Schnittstellenanbindung möglich machen, Daten leichter auszutauschen. Im Mittelpunkt steht dabei die Bestellung von Arbeitskräften, eine Lohndatenerfassung, Rechnungen und Statistiken, die die Kunden dann zentral abrufen können. Darüber hinaus soll die Einteilungsentscheidung der Hafenarbeiter und Hafenarbeiterinnen mittels Anwendungen aus der Künstlichen Intelligenz unterstützt werden, um für den Hamburger Hafen Verbesserungen zu erzielen.
Zudem steht das Personal im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter-App soll die Kommunikation zwischen den Gesamthafenarbeitern und den administrativen Abteilungen (Verwaltungseinheit) verbessern. So lassen sich viele Prozesse automatisieren und leichter überblicken. „Wir erreichen unsere gewerblichen Kolleginnen und Kollegen mit der App in einer Tiefe und Frequenz, die es noch nicht gab. Das wird auch von unseren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern angenommen. Wir liegen mittlerweile bei 95 Prozent Nutzungsgrad der App“, betont Pieper.
Zum 75. Jahrestag des Inkrafttretens des Bundesgesetzes zum GHB zeigt sich der Personaldienstleister moderner und jünger als jemals zuvor. Mit den neuen Maßnahmen sichert er die Jobs seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem er diese für die neuen Berufsbilder qualifiziert. Gleichzeitig springt der GHB auch in seinen eigenen Strukturen ins digitale Zeitalter und sorgt so dafür, auch in den kommenden Jahrzehnten der stille Champion des ganzen Hafens zu bleiben.
Den kompletten Artikel gibt es im Portal unter Dein GHB / Downloads.